Vorwort von Peter Thal

„Adam Smith bestimmte ursprünglich den Wert der Ware durch die in ihr selbst enthaltenen Arbeitszeit.“ (S. XXXIX)

Das ist die lupenreine Definition des Produktwertes!

„Die Bestimmung des Wertes verlegt Smith in präadamistische Zeiten. Was ihm auf dem Standpunkt der einfachen Ware wahr erscheint, wird ihm unklar, sobald an ihre Stelle die höheren und komplizierteren Formen von Kapital, Lohnarbeit und Grundrente treten.“ (S. XXXIX)

Eine richtige Werttheorie muß für alle Gesellschaftsformen gelten, genauso wie die physikalischen Theorien in jedem Universum gelten müssen (siehe das kosmologische Prinzip). Die Murxisten haben noch nicht einmal den Unterschied zwischen realer Menge (Kapital), Tätigkeit (Arbeit) und Größen (Produktwert, Tauschwert) verstanden, faseln aber von ´höheren und komplizierteren Formen´. IE

„Nachdem der Boden und die Produktionsmittel zu Privateigentum geworden sind, wird Smith an seiner ursprünglichen Wertdefinition (der Wert der Ware wird durch die in ihr selbst enthaltenen Arbeitszeit bestimmt – also der Produktwert) irre. Beim Übergang von der einfachen Warenwirtschaft zum Kapitalismus wird laut Smith der Wert einer Ware nicht mehr durch die Arbeit bestimmt, die in der betreffenden Ware selbst steckt, sondern durch die Arbeit, die im Austausch für diese Ware erhältlich ist (also der Tauschwert). Warum gelangt Smith zu dieser falschen Auffassung, durch die die Wertbestimmung von der Produktion in die Sphäre der Zirkulation verlegt wird? Er fühlt, daß beim Übergang von der einfachen Warenwirtschaft zum Kapitalismus ein qualitativer Sprung eintritt, ohne sich die Dialektik dieses Prozesses erklären zu können. Was ihm auf dem Standpunkt der einfachen Ware als richtig erscheint, wird ihm unklar, sobald an die Stelle des einfachen Warentausches (W1 ⇔ W2) die Verdopplung der Tauschvorgänge bei der Dazwischenkunft des Geldes treten (W1 ⇔ G plus G ⇔ W2. (S. XL)

Ich weiß noch nicht, ob es ein Übersetzungsfehler ist, oder nicht, weil ich das Smith´sche Original noch nicht gelesen habe – aber ursprünglich spricht Smith bei der Wertbestimmung von der Arbeitszeit und an dieser Stelle von ´der Arbeit´. Ist ihm (oder dem Übersetzer) der Unterschied zwischen Größe (also die Arbeitszeit) und der Tätigkeit (also der Arbeit) nicht klar??? Hätte Smith in dieser Passage das Wort Arbeitszeit statt Arbeit verwendet, dann wäre das die lupenreine Definition des Tauschwertes (siehe Artikel in der konsIkon). An die Murxisten: In welcher Sphäre soll denn sonst der Tauschwert auftreten, wenn nicht im Austausch???

„´Wealth of Nations´(vollständiger engl. Titel: An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations, z.dt. Der Wohlstand der Nationen) ist das am 9. März 1776 erschienene Hauptwerk des schottischen Ökonomen Adam Smith. Es entstand als Kontrapunkt zum bis dahin wirtschaftspolitisch vorherrschenden Merkantilismus wie er von den damaligen europäischen Großmächten praktiziert wurde. Smiths Werk gilt als das grundlegende Werk der Wirtschaftswissenschaft, welche sich erst in der Folgezeit als eigenständige Wissenschaftsdisziplin etablierte, und markiert sowohl den Beginn der klassischen Nationalökonomie als auch parallel des Wirtschaftsliberalismus.
Smith entwickelt in seinem Werk keine eigene geschlossene Theorie. Der Wohlstand der Nationen ist zum Großteil als Zusammenfassung der wirtschaftstheoretischen Erkenntnisse zahlreicher liberaler Vordenker zu verstehen. Es erfuhr ein großes Echo durch nachfolgende Ökonomen wie David Ricardo, Thomas Robert Malthus und Karl Marx.
Im Zusammenhang mit der ´unsichtbaren Hand´ bemängelte Smith, daß der Unternehmer nur an der Maximierung seines Gesamteinkommens interessiert sei und nicht nach der Förderung des Gemeinwohls.“ P Thal, S.

Auch hier die Fortsetzung der Verwechslung unterschiedlicher Kategorien. Beim Einkommen handelt es sich um eine reale Menge, beim ´Gemeinwohl´ um eine Eigenschaft

„Die Smithsche Ökonomie war ein notwendiger Fortschritt, mit deren Hilfe das Merkantilsystem mit seinen Monopolen und Verkehrshemmungen gestürzt werden konnte. Die Smithsche Ökonomie war aber nur ein halber Fortschritt; sie hat ihre eigenen Voraussetzungen verraten und verleugnet. Die Widersprüche, in die sie sich verwickelte, hat sie verdeckt, um zu den Schlüssen zu kommen, zu denen sie nicht durch ihre Voraussetzungen, sondern durch den humanen Geist des Jahrhunderts getrieben wurde. So nahm die Ökonomie einen menschenfreundlicheren Charakter an; sie entzog ihre Gunst den Produzenten und wandte sie den Konsumenten zu (deswegen gibt es heutzutag die Stiftung Warentest). Sie affektierte einen heiligen Abscheu gegen die blutigen Schrecken des Merkantilsystems und erklärte den Handel für ein Band der Freundschaft und Einigung zwischen den Nationen wie zwischen Individuen.“ P Thal, S.