Übertragung der Marx’schen Exzerpte von 1851 in eine nat.wiss. konsistente Darstellung der ökonomischen Sachverhalte

Die Arbeitsteilung hat zur Folge, daß der Eine von den Waren der Anderen abhängt. Diese gegenseitige Abhängigkeit macht den Austausch der hergestellten Waren erforderlich. Entweder werden die Waren direkt gegeneinander getauscht (W – W) oder es gibt eine dritte Ware, gegen die jeder willig seine eigenen Produkte tauscht. Für jene ‚dritte Ware‘ eignen sich hervorragend Gold und Silber, da zu ihrer Gewinnung, Reinigung und Formatierung (Barren, Münzen) menschliche Arbeitszeit erforderlich ist. In jeder Gold- oder Silbermenge steckt somit ein mengenabhängiger Produktwert, z.B. 1.000 h in 1 Gramm reinen Goldes, oder 100 h in 1 Gramm reinen Silbers. Somit kann eine Warenmenge Wx produktwertäquivalent gegen eine bestimmt Gold- bzw. Silbermenge getauscht werden.

Mit der ‚dritten‘ Ware zerfällt der direkt Warentausch Wi – Wj in die beiden Vorgänge Wi – G und G – Wj. Vom Standpunkt des Warenbesitzers wird der Vorgang W – G Verkauf genannt. Vom Standpunkt des Goldbesitzers wird der Tausch W – G Kauf genannt. Kaufen und Verkaufen sind also nur die beiden Perspektiven auf ein und denselben Vorgang.

Während in Gold und Silber (natürlich nur in Form von Barren oder Münzen, nicht als Vorkommen in der Erde) reale menschliche Arbeitszeit steckt, steckt in Papiergeld oder elektronischen Spannungszuständen kaum noch menschliche Arbeitszeit. Man darf sich nicht durch die identischen Mengenbezeichnungen ablenken lassen. 1753 bestand 1 Dollar noch aus Silber, 2020 im wesentlichen als elektronischer Spannungszustand, zu einem gewissen Teil noch aus Papier (1 Dollar-Note). Wir sind uns aber glaube ich alle einig, daß 18 g Silber etwas anderes sind, als ein 6,6 x 15,7 cm² großer, bunt bedruckter Papierzettel oder der elektronische Spannungszustand LLLH.

Lassen Sie sich bitte auch nicht von der permanenten Verwechslung der ökonomischen Größen Produktwert, Tauschwert und Gebrauchswert irritieren. Die Verwechslung dieser 3 Größen zieht sich durch die gesamte ökonomische „Fachliteratur“ seit Adam Smith.